100 Jahre Zuverlässigkeit – Qualität – Service. 100 Jahre EFEN!

Am 18.07.1922 gründet Otto Frees in Neudorf (heute Martinsthal) im Rheingau die EFEN Elektrotechnische Fabrik Otto Frees. Die damals langwierige Beschaffung nach Ersatzsicherungen für Automobile sind die Geschäftsidee zur Herstellung solcher Sicherungen. Das Geschäft floriert.

Zu Beginn können fünf Mitarbeiter bei EFEN in den Räumen des Mitgesellschafters Julius Ditt in Neudorf-Martinsthal beschäftigt werden. Nach und nach gesellen sich zu dem Anfangsprodukt der Autosicherungen noch eine Reihe anderer Arten von elektrischen Spezialsicherungen, den dazugehörigen Unterteilen und Trennelementen hinzu.

Alsbald sind die Räumlichkeiten für die Fertigung ausgeschöpft. Durch den Erwerb der „Klingermühle“ an der B 260 zwischen Martinsthal und Schlangenbad werden erweiterte Fertigungsmöglichkeiten für das Unternehmen geschaffen, welche bis 2019 das Stammhaus der EFEN darstellen. Mit dem Automobilboom steigt die Nachfrage an Fahrzeugsicherungen stetig und so finden die Sicherungen von EFEN reißenden Absatz.

Aus kleinen Anfängen wächst das Unternehmen stetig weiter, sodass die Räume in Martinsthal nicht mehr ausreichen. 1937 folgt daher der Umzug in das neue Werk „Klingermühle“, zwischen Martinsthal und Schlangenbad. Verkehrsgünstig an der B 260 gelegen, werden hier weitere Fertigungsmöglichkeiten geschaffen. Neben einer Reihe großer Montageräume und dem modernen Prüffeld erfolgt der Bau einer Glasbläserei.

Aufgrund stetig wachsender Produktionszahlen in der Fahrzeugindustrie sind Sicherungen von EFEN für alle Arten von Fahrzeugen stark gefragt. Insbesondere die Rüstungsindustrie fordert immer höhere Stückzahlen von EFEN, das Sortiment an Sicherungen wird entsprechend erweitert, z. B. um Schiffs- und Flugzeugsicherungen.

Die Nachfrage nach Fahrzeugsicherungen, insbesondere für die Rüstungsindustrie, steigt stetig. Die Fertigungskapazitäten der Klingermühle reichen nicht aus. Daher werden zwei weitere Werke in Wiesbaden-Dotzheim und Wiesbaden-Adolfshöhe in Betrieb genommen. In Spitzenzeiten sind hier bis zu 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Aufgrund des vorübergehenden Verbots zur Herstellung von Fahrzeugsicherungen durch die Alliierten, geht in Eltville erst Ende der 40er Jahre die Produktion wieder in Betrieb. Die Nachfrage an EFEN Sicherungen und Unterteilen steigt kontinuierlich.

Im Jahr 1953 beginnt die Serienproduktion von NH-Sicherungs-Unterteilen und -Trenner. Während ursprünglich Bakelit als Isolierwerkstoff genutzt wurde, wird dieser nach und nach durch Kunststoffe als Werkstoff für Isolationen und Gehäuse ersetzt. Hausanschlusskästen und Sicherungsverteiler für die Hausinstallation werden ebenfalls in Eltville produziert.

Das Wirtschaftswunder prägt die weitere Entwicklung der EFEN. Büro- und Produktionserweiterungen sind an der Tagesordnung. Firmengründer Otto Frees wird dabei von seiner Tochter Gisela unterstützt. 1963 tritt Sohn Friedhelm in das Unternehmen ein. Für den Ingenieur und späteren technischen Leiter ist die Weiterentwicklung des Trennschalters zum Lasttrennschalter ein wichtiger Schritt für mehr Sicherheit in Betrieb und Handhabung. Mit dem Tod von Otto Frees 1969 übernimmt Tochter Gisela „das Ruder“ der kaufmännischen Leitung.

Die EFEN Produktentwicklung nimmt Fahrt auf. 1964 steht beispielhaft für die Evolution vom NH-Sicherungs-Trennschalter zum NH-Sicherungs-Lasttrenner. Es folgen die Entwicklung der NH-Sicherungs-Lasttrenner Gr. 1 und Gr. 2 mit Löschkammern zur Vermeidung von Lichtbögen beim Trennen unter Last. Der erste, komplett aus Kunststoff bestehende, NH-Sicherungs-Lasttrenner stellt einen Quantensprung für die weitere Produktentwicklung dar.
1969 bringt EFEN den NH-Sicherungs-Lasttrenner Gr. 2 mit mechanischer Sicherungsüberwachung auf den Markt.

Trotz des beginnenden wirtschaftlichen Abschwungs in den 70er Jahren, gelingt es EFEN weiter zu wachsen und neue Absatzmärkte zu erschließen. Dies beinhaltet fortwährende Weiter- und Neuentwicklungen von Spezialprodukten und Lösungen für alle Branchen der herstellenden Industrie, dem Maschinenbau und für den Bergbau. Der Bedarf an weiteren Mitarbeitern in den Bereichen Entwicklung und Konstruktion führt dazu, den Bau einer neuen Verwaltung am Standort Klingermühle voranzubringen.

Die Entwicklung der NH-Sicherungs-Lastschaltleisten für die direkte Sammelschienenkontaktierung prägen den Verteilerbau entscheidend. Die Leisten nutzen den Sammelschienenraum sehr effizient und werden in großen Verteilungen mit vielen Verbraucherabgängen eingesetzt. Mit den NH-Sicherungs-Lastschaltleisten von EFEN lassen sich besonders kompakte und übersichtliche Niederspannungsverteilungen erstellen.

Um den Fortbestand der EFEN auf Dauer zu sichern, wird das Unternehmen 1985 von den beiden Inhabern Gisela und Friedhelm Frees an die WICKMANN-Werke in Witten übertragen. Die Veräußerung stellt eine strategische Einbettung in eine erfolgreiche Muttergesellschaft und kapitalkräftige Obergesellschaft der Heinrich Industrie- und Handels-AG dar. Dies hat für EFEN einen weiteren Aufschwung zur Folge und der Umsatz verdoppelt sich. 1991 erfolgt die Einweihung eines neuen Fabrikationsgebäudes für Thermoplastverarbeitung. Zwei Jahre zuvor wurde ein weiterer Neubau am Standort der ehemaligen Klingermühle realisiert.

Im Jahre 1986 bringt EFEN die NH-Sicherungs-Lastschaltleiste Größe 00 auf den Markt und wird auf der Hannover Messe mit dem iF Design Award ausgezeichnet.

1988 erhält der von Fleischmann Industrial Design entworfene NH-Sicherungs-Lasttrenner für Grundplattenmontage in den Größen 00, 1 und 2 ebenfalls diese Auszeichnung. Die Produktionsreihe der NH-Sicherungs-Lastschaltleiste Größe 1–3 wird 1993 ebenfalls mit dem iF Design Award für gutes Industriedesign prämiert.

Aufgrund der 1990 begonnenen engen Zusammenarbeit mit uesa in Uebigau erfolgt im April 1992 die Gründung einer neuen Betriebsstätte im Süden Brandenburgs. Bereits ein Jahr später wird in Uebigau das neue Produktionsgebäude eingeweiht. Von Uebigau aus werden künftig die Absatzmärkte in den neuen Bundesländern sowie in Osteuropa erschlossen.

Bei EFEN stehen die Zeichen auf Expansion. Im Jahr 1997 startet EFEN Kaposvár Hungária Kft. in Ungarn mit der Produktion von HH-Sicherungen und nimmt die Bearbeitung des ungarischen Marktes auf. 1999 wird in Chang Ping, VR China, die EFEN Dongguan Electrical Products Co. Ltd. gegründet. In Polen folgt die Gründung der Tochtergesellschaft EFEN Polska Sp. z o.o. Mitte 2001 nimmt EFEN Dongguan Electrical Products Co. Ltd. die Fertigung aller wesentlichen Produkte auf. Die Produktion in Eltville wird nach Uebigau verlagert.

Mit der Übernahme der Peterreins Schalttechnik GmbH 2003 erweitert EFEN sein Portfolio um Lastschalter und Lastumschalter mit Sicherungen-, sowie Niederspannungswandler. Neben der Erweiterung auf Nicht-DIN-Märkte eröffnen sich für EFEN zusätzliche Vertriebskanäle nach Nahost und Afrika.

2004 erwirbt Littlefuse die Wickmann Werke. Da das Produktportfolio der EFEN nicht zu den Expansionsplänen passt, wird die EFEN-Gruppe 2006 an die Schweizer Weber AG veräußert und ein Unternehmen der Hager Group. Ende 2004 übergibt der langjährige Geschäftsführer und Vorsitzende Gottfried Stolper das Ruder an seine Nachfolger.

Für den weiter fortschreitenden Ausbau der Mobilfunknetze sowie Gleichstromanwendungen in der Bahntechnik entwickelt EFEN kompakte TPS- und Batterie-Sicherungseinsätze mit hoher Energiedichte. 2006 folgt die Markteinführung der neuen NH-Sicherungs-Lasttrenner Reihe SILAS in den Größen 000 bis Größe 3. Optimal aufeinander abgestimmte Gerätegrößen
und -zubehör, machen die Produktreihe zu einer der innovativsten auf dem Markt. Mit einem kompletten Stromwandler-Sortiment für Nennstrombereiche bis 5.000 A sowie einer Vielzahl an Spezialwandlern bietet EFEN Lösungen für systematisches Messen und Erfassen von Energieverbrauch.

In 2010 erfolgt die Markteinführung der NH-Sicherungs-Lastschaltleiste „Reihe E³“. Geprägt durch die Zunahme volatiler Stromerzeuger und damit einhergehender Belastungen der Verteilnetze entwickelt EFEN neue Produkte. 2015 positioniert sich das Unternehmen mit „SMART GRID READY“ by EFEN – intelligente Lösungen für die Verteilnetze von morgen. Mit innovativer Messtechnik leistet EFEN einen wichtigen Beitrag für die zuverlässige Energieversorgung im Netz. Das Produkt-Portfolio wird um Gehäusetechnik „Strom im Freien“ für den Energieversorgermarkt erweitert.

2017 fällt auf der Hannover Messe der Startschuss für den EFEN Online-Shop. Damit bietet EFEN den Kunden die komfortable Bestellmöglichkeit rund um die Uhr.

Im September 2018 wird der Firmensitz von EFEN an den Frankfurter Flughafen verlegt. Aufgrund von Verkaufsabsichten seitens der Hager Group schaltet sich uesa Geschäftsführer Helmut Hoffmann für den Erhalt der EFEN ein. Im September 2019 wird die EFEN GmbH von der uesa GmbH erworben. Der 1992 als Produktionsstandort eröffnete Sitz in Uebigau ist heute das Stammhaus von EFEN. Der Standort Eltville wird VertriebsServiceCenter.

Die Entwicklung des Smart Grid Interface Modul (SGIM) comfort sowie des MEM-Moduls bieten intelligente Lösungen zur Erweiterung bestehender Energieverteilanlagen für das Smart Grid. 2021 folgt die Überspannungsschutz-Leiste für den zuverlässigen Schutz intelligenter Messtechnik vor Überspannung, Blitz und elektromagnetischer Beeinflussung.
2022 bringt EFEN die E4-NH-Sicherungs-Lastschaltleiste und E4-Sicherungs-Leiste auf den Markt. Im Fokus dieser und künftiger Entwicklungen stehen für EFEN die konsequente Umsetzung für die smarte und zuverlässige Energieverteilung.